Chor_Bach Paczkowski
Die Mischung macht’s!
J. S. Bach – C. Paczkowski
Mit dem Weihnachtsoratorium haben der Tonkollektiv HTW Chor Berlin und die Junge Philharmonie Kreuzberg bereits eines der bekanntesten Werke Bachs zusammen auf die Bühne gebracht. Um Bach auch im Sommer aufzuführen, nehmen sich der Chor und das Orchester nun der Motette Jesu, meine Freude (BWV 227) an, welche zwischen 1723 und 1735 entstand. Angelegt für einen fünfstimmigen Chor (SSATB) und daher oft a-cappella aufgeführt, erfährt das Stück aber auch eine instrumentale Begleitung. Das Grundgerüst von Jesu, meine Freude ist das gleichnamige Lied von Johann Franck (Text) und Johann Crüger (Melodie). Zwischen jeder seiner sechs Strophen findet sich ein Teil aus dem Römerbrief wieder.
Lediglich in einer Fassung als Cembalokonzert in D-Dur aus dem Jahr 1760 überliefert, wird die Junge Philharmonie Kreuzberg dieses als Violinkonzert in E-Dur (BWV 1042) mit Julius Schwahn an der Violine darbieten.
Mit Barock, Gospel und Pop hat der Chor des Tonkollektiv HTW schon verschiedenste Genres bedient und ist für seine Abwechslung bekannt. So wird mit der Uraufführung von Dixit Dominus des Berliner Komponisten Christian Paczkowski der barocken Musik ein Gegenpol gesetzt. Das Stück ist angelegt für gemischten Chor, Streichorchester, elektrische Gitarre und Schlagwerk. Hierbei spielt der Komponist selbst die E-Gitarre, die Perkussionsinstrumente übernimmt Michael Weilacher.
Der Text des Stückes (Psalm 110) wird fragmentiert: einzelne Textfetzen werden vertont, andere fallen weg, die Textreihenfolge wird nicht eingehalten. Die Musik wirkt oft ähnlich fragmentiert und unverhältnismäßig. Manche Passagen scheinen zu lang geraten, andere werden zerschnitten oder abrupt unterbrochen (um später an scheinbar unpassenden Stellen wiederaufgenommen zu werden). Der brüchige Gesamteindruck wird verstärkt durch den Einsatz von Geräusch-Texturen sowohl im Chor als auch in den Instrumenten. Dennoch entwickelt das Werk mit zunehmender Dauer eine immer deutlicher hervortretende Richtung.
Durch die Aufführung dieser so unterschiedlichen Werke werden die Besonderheiten und Stile der jeweiligen Stücke besonders hervorgehoben. Somit versprechen wir einen spannenden und abwechslungsreichen Abend.
Violine Julius Schwahn
Percussion Michael Weilacher
Ensembles Tonkollektiv HTW Berlin, Junge Philharmonie Kreuzberg
Musikalische Leitung Norbert Ochmann, Magdalena Klein
Einstudierung Richard Weidenweg
Tickets gibt es unter tickets [at] tonkollektiv-htw.de oder an der Abendkasse
24.06.2016, HTW Berlin, Eintritt frei, Kollekte am Einlass
25.06.2016, Samariterkirche, 12€ / erm. 7€